Renate Hlauschek, MMSc

Geschäftsführung der Mobilen Kinderkrankenpflege

Leitung der vier Kinder- und Jugend-Palliativ-Teams, Leitung und Organisation des Universitätslehrgangs Palliative Care in der Pädiatrie, Unterricht auf den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen und Fachhochschulen in Niederösterreich, zusätzlich als mobile Kinderkrankenpflegerin im Landesklinikum Mödling, sowie Aufbau und Begleitung in der perinatalen Palliativversorgung Landesklinikum Mödling.

Pflege ist ein schöner Beruf, weil er so vielfältig ist und man in so vielen Bereichen arbeiten kann. 

Professionell pflegen heißt für mich, empathisch, evidenzbasiert, bedürfnisorientiert und nahe am Kind und dessen Familie zu arbeiten. Lebensqualität steht dabei im Vordergrund, wo auch immer die Betreuung stattfindet.

Die lustigste Geschichte in meinem Beruf war, als ich in einer Tagesklinik als Kinderkrankenpflegerin gearbeitet habe und für kleine Buben zuständig war, die aufgrund einer Phimose (Vorhautverengung) operiert werden mussten. Eines Tages kam ich zu einem vierjährigen Burschen, der bereits aus einer Narkose erwacht war und wieder zurück im Zimmer war. Er stand vor mir, hob sein kleines OP-Nachthemd hoch und sagte freudestrahlend: „Schau, jetzt habe ich auch so einen wie mein Papa.“ Der Vater, der ebenfalls anwesend war, und der kleine Bub grinsten übers ganze Gesicht. 

Der traurigste Moment in meinem Beruf war, als ich eine Familie zu Hause begleitete, deren zwölfjährige Tochter gerade an einem Hirntumor verstorben war. Es handelte sich um eine muslimische Familie, wo alle Familienmitglieder nacheinander Abschied nahmen. Als der Großvater an das Bett kam, nahm er liebevollst den kleinen Fuß des Mädchens, küsste ihn und streichelte darüber. So eine zärtliche Abschiedsgeste - so berührend und traurig.

Die Herausforderung in meinem Beruf ist, mit den politischen Trägern zu verhandeln, um mehr Finanzierung, höheren Stundensätze und mehr Fahrtkosten für die Mobile Kinderkrankenpflege zu bekommen.

Mein Beruf hat mich geprägt, weil ich viel von den Babys, Kindern und Jugendlichen und ihren Familien gelernt habe - zum Beispiel wie kreativ junge Menschen an manche Sachen herangehen etwa und was Familien Unglaubliches leisten, wenn sie sich rund um die Uhr um ein schwer krankes Kind wie etwa ein beatmetes Kind kümmern. Außerdem habe ich gelernt mein Leben jeden Moment zu leben, es kann ganz schnell vorbei sein. 

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