Weltfrühchentag in der Neonatologie KH Barmherzige Brüder Eisenstadt GmbH

  • Weltfrühchentag KH Barmherzige Brüder Eisenstadt © Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt setzte am 17. November 2023 wieder ein Zeichen zum Weltfrühgeborenentag. Das diesjährige Thema widmete sich der Anerkennung und der bedeutenden Rolle, die Frühchen-Väter bei der Entwicklung und Betreuung ihrer zu früh geborenen Kinder zukommt.

Die Rolle der Väter im modernen Versorgungskontext

Viele Frühgeborene kommen unerwartet und anders als in der Schwangerschaft geplant zur Welt. Väter sind dabei direkt nach der Geburt im Kreißsaal bei der Erstversorgung durch das neonatologische Team anwesend. Sie sind auch die ersten elterlichen Ansprechpartner an der Frühgeborenenstation, beobachten, berühren ihr Neugeborenes, das häufig knapp mehr als 1.000 g wiegt. Sie überbringen Informationen, Bilder des Kindes zur Mutter, wenn diese nicht unmittelbar an die Neonatologie kommen kann. „Frühchen-Väter entwickeln dadurch auch eine besonders intensive Bindung an das kleine Lebewesen, und erleben intensiv jede Veränderung ihres Kindes, jeden kleinen Fortschritt auf dem oft monatelangen Weg zur Autonomie ihres Frühchens.“, berichtet DGKP Sabine Franta, Stationsleitung der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde sowie Neonatologie.

Die Belastungen für Eltern von Frühgeborenen sind vielfältig und ergeben sich aus dem individuellen Reifegrad der Organe nach der zu frühen Geburt. Die Sorge um das Überleben und die gesunde Entwicklung ist bei besonders kleinen Frühgeborenen, unter 1.000 Gramm allzu verständlich. In dieser herausfordernden Situation ist es die vorrangige Aufgabe des multiprofessionellen Teams insbesondere Pflegepersonen, Physiotherapeut:innen, Psycholog:innen, Logopäd:innen, die Eltern feinfühlig zu begleiten, aber von Beginn an in die Behandlungsmassnahmen einzubinden. Nur so kann Vertrauen entstehen, das neben vielen anderen Faktoren für ein gesundes Gedeihen des Kindes entscheidend ist. Dazu zählen Kanguruun, sobald als möglich, die Nutzung von gedämpftem Licht und Geräuschreduktion, komfortable Lagerung, Frühgeborenen-Muttermilch, pharmakologisch und nicht pharmakologische Schmerzvermeidung und vieles mehr. Ein Inkubator wirkt dabei wie ein Kokon, der Wärme, Keimfreiheit, Feuchtigkeit ermöglicht, um ähnlich wie im Mutterleib wachsen zu können.

Erfolge und Fortschritte in der Frühgeborenenmedizin

„In den letzten 40 Jahren hat sich die Neugeborenen- und Frühgeborenenmedizin rapide weiterentwickelt.  Frühgeborene, selbst mit einem Gewicht von nur unter 1.000 Gramm, zeigen eine beeindruckende Lebensenergie. Neonatolog:innen unterstützen diese kleinen Kämpfer:innen bei den Anpassungsvorgängen nach der oft unvorbereiteten und überstürzten Geburt. Die Vorstellung, dass sehr kleine Frühgeborene nicht eigenständig atmen können, gehört der Vergangenheit an. Heute wissen wir, dass auch diese kleinen Lebewesen einen Willen und eine Energie entwickeln, um zu leben.“, teilt Prim. Dr. Hans Peter Wagentristl, Vorstand der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde sowie Neonatologie seine Gedanken zur Weiterentwicklung der Neugeborenen- und Frühgeborenenmedizin.

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